Gleich 2 Arbeitsplätze bei Optima Global GmbH –

nur ein Beispiel für erfolgreiche Arbeitsvermittlung bei MArCo

Zugewanderte finden häufig nur schwer einen Job in Deutschland. Auch in der Corona-Krise sind sie die Verlierer, wurden häufig als erste entlassen oder hatten erst gar nicht die Möglichkeit, Sprachkenntnisse zu erwerben. Eine fehlende digitale Ausstattung machte ihnen die Teilnahme an einem Online-Kurs nicht möglich, die fehlenden Kontakte führten außerdem zu einem Rückgang der bereits vorhandenen Sprachkenntnisse. Dem soll das Projekt MArCo der NEUE ARBEIT der Diakonie Essen gGmbH in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Essen Rechnung tragen. MArCo steht für Migrantinnen und Migrantinnen in Arbeit durch Coaching (re)integrieren, wird mit Mitteln des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) und des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert und soll zugewanderte Menschen vor allem aus dem südost-, mittel- und osteuropäischen Raum nach der Corona-Krise bei der (Re)Integration in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt unterstützen. Zwei Beispiele zeigen, wie es unter diesen Bedingungen funktionieren kann:

Andrea Musunoiu, 46 Jahre, wanderte vor einem Jahr mit ihrem Sohn von Rumänien nach Deutschland aus. Sie folgte ihrem Ehemann, der schon seit 3 Jahren hier arbeitet. Der 21jährige Asen Mihaylov wiederum kam aufgrund der besseren Arbeitsbedingungen nach Deutschland. Er hatte schon einmal hier gemeinsam mit seinen Eltern gelebt, auf einem Berufskolleg die Sprache erlernt und später in Neumünster als Lagerhelfer gearbeitet. Er verlor seine Stelle 2020 nach 6 Monaten durch die Corona-Krise und musste zurück nach Bulgarien gehen. In seiner Heimat Bulgarien hatte er aber schon lange die Hoffnung verloren, noch einmal einen Job finden zu können. Deshalb kam er zurück.

Der Start in Deutschland war für beide nicht leicht. Nach den ersten Schwierigkeiten und Absagen waren sie auch hier hoffnungslos und wussten nicht weiter. Asen fand über ein Zeitarbeitsunternehmen eine Stelle im Lager bei Noweda. Seine Familie nutzte die Unterstützung von dem Beratungsprojekt MiO, um sich bei ihrer Ankunft in Essen orientieren zu können. Als Asen seine Stelle bei Noweda aufgrund kommunikativer Missverständnisse verlor, schickten ihn die Kollegen zu MArCo.

Frau Musunoiu hörte vom Projekt in ihrem Deutschkurs, ein Teilnehmer hatte dort schon gute Erfahrungen gemacht. Als Universitätsabsolventin mit einem Master in Bankrecht fand sie zunächst keine Arbeit. Sie blieb aber optimistisch und lernte zunächst die Sprache. Sie motivierte sich immer wieder selbst, dass es möglich sei, einmal ihren Traumberuf auszuüben.

Der Weg von Frau Musunoiu im Projekt MArCo begann vielversprechend: mit einem Praktikum in einem Geschäft der Essener Innenstadt wurde ihr eine spätere Anstellung in Aussicht gestellt. Doch auch hier musste sie einen weiteren Misserfolg hinnehmen – der Laden war durch die Krise in Engpässen, der Verkauf lief nicht wieder so an wie gewünscht, die Stelle platzte. Die Mitarbeiterinnen aus MArCo fingen sie in dieser Krise auf, machten Mut und boten Alternativen an. Ebenso ging es Herrn Mihaylov. Er war frustriert nach seiner Kündigung, erhielt nach Vorstellungsgesprächen Absagen, weil seine Deutschkenntnisse nicht ausreichten. Dazu kamen Probleme mit seiner Krankenversicherung. Doch beide blieben mit Unterstützung der MArCo-Mitarbeiterinnen am Ball. Und hatten Glück: mit der Optima Global GmbH und dem Geschäftsführer Mathijs Muller fand sich ein Unternehmen, das gleich beiden eine Chance gab. Herr Mihaylov wurde in Vollzeit als Lagermitarbeiter eingestellt, Frau Musunoiu bekam eine Anstellung als Bürokraft. Sie begann zunächst in Teilzeit, um ihren Sprachkurs erfolgreich abschließen zu können, im Anschluss konnte sie die Stunden aufstocken.

Beide sind glücklich in ihrem neuen Job und freuen sich über den kollegialen und wertschätzenden Umgang in dem kleinen Familienunternehmen – und sie betonen, wie wichtig es für sie ist, dass sie nach wie vor die Hilfe von MArCo in Anspruch nehmen können. Dies weiß auch Herr Muller als Geschäftsführer zu schätzen:

„Manchmal kommt es zu sprachlichen Missverständnissen in der Zusammenarbeit. Da bin ich froh, dass die Mitarbeiterinnen aus MArCo helfen und meinen Mitarbeitenden alle notwendigen Informationen vermitteln. In einem kurzen gemeinsamen Gespräch konnten wir so alle Probleme klären.“

Das MarCo- Projekt empfinden beide Seiten als sehr sinnvoll, weil es vielen neu Zugewanderten helfen und die Türen für neue Möglichkeiten öffnen kann. Und für die Unternehmen ist es eine gute Möglichkeit, motivierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu finden, wenn man bereit ist, die Hürden des Anfangs gemeinsam zu bewältigen.

Und Asen Mihaylov träumt schon weiter: er hat verstanden, wie wichtig es ist, die deutsche Sprache gut zu lernen, um Fuß fassen zu können. Und er hofft, dass er dann eine Ausbildung als Lagerist anfangen kann.

Bereits 34 Personen haben dieses Jahr über MArCo den Sprung ins Arbeitsleben geschafft. Diese 34 Vermittlungen beziehen sich auf eine Gesamtzahl von derzeit 60 Teilnehmenden seit Beginn des Projekts im November 2021.

v.li.: Optima Global-Geschäftsführer Mathijs Muller, Asen Mihaylov  und Andrea Musunoiu – Foto: NEUE ARBEIT