VAsA Herbstferien 2024: Synergieeffekte, Multikulti und politische Debatten

„Unglaublich, wie viel ich hier gelernt habe…“, Frau A., sonst bei jedweden Veranstaltungen eher im Hintergrund, stets am Smartphone klebend, möchte sich nun gar nicht mehr vom Fleck rühren, so begeistert ist sie von den Angeboten des Phänomania Erfahrungsfeldes: Ein Erlebnis für alle Sinne, für Groß und Klein, Nerds und Laien. Da irgendwann auch die Kinder gehen wollen, schließt sich Frau A. widerwillig an und empfiehlt ihren Freunden zu Hause das Projekt VAsA, das ihre Familie so sehr unterstützt hat und immer „so unglaubliche großartige Sachen veranstaltet“. Aber Moment – leider müssen wir immer wieder darauf hinweisen, dass dies die letzten VAsA -Ferien sind und wir Ende 2024 das Projekt endgültig beenden müssen. Der Soziallandschaft Essens bzw. ganz Deutschlands stehen große Veränderungen bevor. Aufgrund von Kürzungen des Bundeshaushaltes, kann das Projekt VAsA nicht weitergeführt werden. Unsere Teilnehmenden sowie viele Netzwerkpartnerinnen und -partner, die die Arbeit von VAsA sehr zu schätzen wissen, werden zukünftig ohne die Unterstützung von VAsA auskommen müssen. Bis zum Ende des Jahres stehen wir den Familien zur Seite und helfen ihnen im Netzwerk Ansprechpersonen für die Zukunft zu finden.

Deswegen genießen wir jeden Tag. In den Herbstferien stand so der mittlerweile wohl beliebteste VAsA-Ausflug in den Indoor Spielplatz „Kid’s Country“ auf dem Programm. Wo zunächst ein Zögern aufgrund der Heterogenität der Besucherinnen und Besucher wahrgenommen wird und Skepsis überwiegt, kommen spätestens beim Essen zur Snackzeit Menschen aus Deutschland, Afghanistan, Syrien und der Türkei zusammen und bauen kulturelle Brücken – Essen verbindet – durch VAsA. Auch die vorurteilsfreie, spielerische Art der Kinder verbindet. So freuen sich die Kinder beim nächsten Erzählkreis in Kita und Schule von diesem Tag zu berichten, denn für die meisten unserer VAsA-Familien sind derartige Ausflüge das einzige Ferienprogramm, das sie erleben und sich auch leisten können. Rund 37 Teilnehmende gehen glücklich und ausgepowert nach Hause.

Auspowern heißt es auch, als Sozialcoach Frau S. auf ihre Smartwatch schaut – 12.000 Schritte haben die Familien und Coaches von VAsA bereits beim Gruga-Spaziergang zurückgelegt. Ziel war es den „Central Park Essens“ nochmal ganz neu zu entdecken und das ist auch gelungen: Frau B. ist dankbar, dass sie mit den Gruga-Trampolinen endlich eine Beschäftigung für ihren autistischen Sohn gefunden hat, in der er so richtig aufzugehen scheint. Sie kauft sich direkt eine Jahreskarte. Die anderen Kinder hören gar nicht mehr mit ihren Fragen auf, als Frau K. die Bäume, Pflanzen und Gebäude erklärt und bleiben auch noch weit über den Spaziergang hinaus in der Gruga. Am Ende haben die Eltern Fußschmerzen und die Kinder sind ausgepowert, aber alle gehen zufrieden nach Hause.